Historie

Wie alles begann
2005

Wie alles begann

Alles begann mit einem 12-jährigen Rüden aus dem Tierheim in Pabianice, der dort bereits 6 Jahre saß und durch den ich Kontakt zu Jenny, unserer früheren Webmasters, bekam.
Im Juli 2005 fuhren Mike und ich nach Pabianice, adoptierten Mogli – und ich sah das erste Mal ein polnisches Tierheim. Viele Kettenhunde, die Zwinger sehr voll, alles lag voll alter Hütten und Baumaterial. Ich versprach dem Jagdhundrüden „Bruno“, der an der Kette saß, ihn dort herauszuholen, was dank Wolfgang, der damals im Waldtierheim in Celle im Vorstand war, möglich wurde.
Wir halfen mit dem Bau von Zwingern, bezahlten Kastrationen, brachten monatlich Spenden. Man erzählte mir, dass Hunde über 5 Jahren keine Chance auf eine Adoption in Polen hätten. Kein Hund war kastriert, es gab Zwinger für Hündinnen und Zwinger für Rüden. Mehrere private Fahrten folgten, dann gründeten norddeutsche Tierschützer zusammen mit Jenny und mir am 13.10.2005 Hundehilfe Polen e.V. Ein gemeinnütziger Verein wird einfach positiver aufgenommen.

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2005

Das Tierheim Pabianice

So halfen wir also den Hunden im Tierheim Pabianice. Mike war eine Woche da und baute Zwinger, für die wir vorher Geld gesammelt hatten. Hundehilfe Polen hatte nie so viel Geld auf dem Konto, wie dafür nötig gewesen wäre. Das Wichtigste jedoch war, den Menschen im Tierheim, die nie eine Unterstützung erfahren hatten, Mut zu machen für die tägliche Arbeit, ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine waren. Zwei Jahre später war das Tierheim befreit von allem Müll, man hatte sogar Blumen gepflanzt, die Stimmung war viel positiver und wir wurden jeden Monat mit Freude erwartet. Wir hörten in Pabianice 2019 mit unserer Hilfe auf, da dort inzwischen nicht mehr als 50 Hunde sitzen und es eine Gruppe von freiwilligen Helfern gibt, die die Hunde wöchentlich Gassi führen und die Adoptionen vorantreiben.

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2006

Das Tierheim Swarzedz

2006 schrieb uns eine Polin, dass das Tierheim in Swarzedz dringend Hilfe benötige. Grauenvoll die Eindrücke beim ersten Besuch, den Anblick der Matsch-Zwinger, der nassen und völlig verdreckten Hunde vergisst man einfach nie. Im Haus überall Hunde, wohin man blickte. Auf der Treppe in den 1. Stock – auf jeder Stufe ein Hund. Auf jedem Stuhl, jedem noch so kleinen Stück Decke oder Sofa, einfach kein einziger Platz ohne Hund. Selbst auf dem Dachboden waren Hunde untergebracht. Mehr als 200 Hunde lebten dort auf ca. 2000 m2.
So halfen wir von Oktober 2006 – bis 2010 im Tierheim Swarzedz, unter anderem mit Zwingerbau, Bezahlen von Kastrationen, Futterlieferungen und anderen Sachspenden. Insgesamt 122 Hunde kamen von dort mit HHP nach Deutschland. Das Tierheim wurde 2010 geschlossen. In einer Riesenaktion mit 2 Fahrten Ende Dezember konnte Dr. Annett Stange 2010 noch 43 Hunde retten, da alle übrig bleibenden auf andere polnische Tierheime verteilt werden sollten. Anfang 2011 wurde das Tierheim Swarzedz endgültig geschlossen.

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2006

Das Tierheim Belchatow

Ebenfalls im Oktober 2006 kamen die ersten Hunde aus dem Tierheim Belchatow nach Deutschland. Dieses Tierheim in erreichbarer Nähe zu Pabianice hatten Beate und Mike während eines Urlaubes entdeckt. Während der ersten Monate brachte der Tierheimleiter von Belchatow morgens die ausreisenden Hunde nach Pabianice, wo wir sie übernahmen. Bis man uns dann eine Schlafmöglichkeit im Tierheim anbot, von der wir bis heute Gebrauch machen.
Im Tierheim Belchatow sind die Veränderungen der letzten Jahre am deutlichsten: hier wird am meisten gebaut, Ideen umgesetzt, unsere Vorschläge für Verbesserungen oft angenommen. Leider gibt es auch Punkte, wo wir gegen die Wand laufen und einfach unsere Vorstellungen nicht verwirklichen können. Hier ist auch die geringste Fluktuation bei den Mitarbeitern, es gibt allein 6 Mitarbeiter, die bei unserem 1. Besuch dort schon tätig waren.

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2007

Das Tierheim Lodz

Im Juli 2007 kam der erste Hund aus dem Tierheim Lodz. Die Zusammenarbeit, durch die immerhin 311 Hunde nach Deutschland kamen, wurde leider von der damaligen Tierheim-Leiterin im Dezember 2011 beendet. In Polen gab es immer mehr Stimmen gegen die Transporte nach Deutschland. Behauptet wurde, wir gäben die Hunde in Versuchslabore. Wir wurden aber leider nie angesprochen, um diese Behauptung widerlegen zu können. Das Tierheim in Lodz wurde für 350 Hunde gebaut, 2007 saßen dort bereits ca. 800 Hunde. Schöne große, überdachte Zwinger, sogar mit Liegebrettern, nur restlos überfüllt – totgebissene Hunde gab es fast täglich.

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2007

Das Tierheim Myszkow

Ende 2007 wurden wir mit Bildern aus dem Tierheim Myszkow konfrontiert, die so schlimm waren, dass wir sofort helfen mussten. Es war Winter, erfrorene Hunde, die nicht mehr in die einzige Hütte in jedem winzigen Zwinger gepasst hatten. Solch schreckliche Hütten hatten wir nie vorher und zum Glück auch nie nachher gesehen. Die Bilder bewirkten, dass wir in einer Woche so viel Spenden bekamen, dass wir durch Futterlieferungen und den Kauf von Hütten sofort in großem Stil helfen konnten.
Hier in Myszkow halfen wir bis Ende 2012, dann wurde das Tierheim geschlossen. Später taten sich mehrere Gemeinden zusammen und bauten ein neues Tierheim. Ein polnischer Tierschutzverein betreut die Hunde und unsere Hilfe wird nicht mehr benötigt. Insgesamt 255 Hunde holten wir aus dem Tierheim Myszkow.

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2007

Das Tierheim Wielun

Im Tierheim Wielun, etwa eine Fahrstunde von Belchatow entfernt, halfen wir von 2007 bis 2009, insgesamt 35 Hunde konnten wir von dort retten. Das Tierheim wurde geschlossen, nachdem herauskam, dass die Tierheimleiterin 270 Hunde in Wäldern ausgesetzt hatte, um Platz für Neue zu schaffen, für die sie Geld bekam.

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2007

Das Tierheim Piotrkow Trybunalski

Als wir Ende 2007 den Tierheimleiter in Belchatow fragten, wo noch Hilfe seitens Hundehilfe Polen benötigt würde, meinte er, wir sollten doch lieber einem „ärmeren“ Tierheim helfen, als seinem. Er fuhr mit uns zum Tierheim in Piotrkow Trybunalski, wo ca. 280 Hunde einzeln angebunden an der Kette saßen. Nur einige wenige lebten in provisorischen Zwingern oder einem kleinen Haus, welches von vorn bis hinten mit kleinen und kranken Hunden gefüllt war.
Insgesamt waren damals wohl bis zu 350 Hunde dort. Die Hütten marode, wenige nur isoliert, schief stehend. Wir fragten uns, wie die Hunde dort zum Teil mehrere Winter überstanden hatten. Nach meinem ersten Besuch dort schlief ich schlecht, überlegte die ganze Nacht, ob ein so kleiner Verein wie Hundehilfe Polen hier überhaupt beginnen sollte. Kein einziger Hund war kastriert, die ersten Jahre mussten wir alle Kastrationen bezahlen, die von Tierärzten in der Stadt gemacht wurden. Es gab im Tierheim nicht mal einen Tisch, auf dem man Hunde hätte untersuchen können. Wir führten zweimal eine Projektwoche mit mehreren Tierschützern durch, bauten ein Dach auf einen Schuppen, unterteilten diesen und schufen so kleine Abteile, in denen die frisch kastrierten Hunde untergebracht werden konnten.

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2010

Das neue Tierheim Piotrkow Trybunalski

Was würde es bringen, wenn wir 10–20 Hunde von dort herausbringen könnten, wo sollten wir anfangen mit der Hilfe vor Ort? Steter Tropfen höhlt den Stein, wie es so schön heißt: Bereits 2008 holten wir 140 Hunde von dort, die alle ein neues Leben beginnen konnten. 2010 zog das Tierheim in einen Neubau, der leider nur Platz für 250 Hunde bot, sodass man gezwungen war, die Innen- und Außenzwinger zu trennen, um sie jeweils mit Hunden besetzen zu können.
Dies änderte sich erneut im Jahr 2020, als die Hundezahlen rückläufig wurden. Das Tierheim ist eher für ein südliches Land gedacht: Eingänge von ca. 3 m Höhe, der Wind weht ständig durch die Eingänge der Hundehäuser. Adoptanten dürfen nicht durch alle Häuser laufen, sondern bekommen Hunde zum Empfang gebracht, die für eine Adoption infrage kommen.

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2011

Das Tierheim Radomsko

Mitte 2011 wurden wir auf das Tierheim Radomsko aufmerksam, ein weiteres Tierheim in erreichbarer Nähe. Für alle, die es bislang besucht haben, das beste Tierheim, welches wir kennen. Ca. 110 Hunde lebten dort. Da das Tierheim auch sehr gut vermittelt, haben wir uns auf das Herausholen von alten, kranken Hunden oder Langzeitinsassen konzentriert, was von dem Tierheimleiter sogar mit einer Veröffentlichung unseres Vereins auf der Homepage erwähnt wurde. Von 2011 bis 2016 haben wir 110 Hunden von dort helfen können. Leider gab es einen polnischen Tierschutzverein, der gegen die Vermittlung von Hunden nach Deutschland war und Druck auf das Veterinäramt ausübte. Gleichzeitig verließ der gute Tierheimleiter krankheitsbedingt das Tierheim, der Hundehilfe Polen sehr gewogen war. So wurde die Übernahme von Hunden unmöglich und wir mussten die Zusammenarbeit beenden.

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2011

Das Tierheim Klembow

Ende 2011 wurden wir mit den schrecklichen Bildern aus dem Tierheim Klembow von Hunden in kleinen Kisten konfrontiert.
Bereits im Februar 2012 überzeugten wir uns persönlich von den dortigen unglaublichen Zuständen. Wir hatten angeboten, einige Hunde für polnische Tierschützer mit unserem Crafter zu transportieren – mehr sollte es nicht sein. Aber die Bilder der schreienden Hunde in der Scheune, diese Unzahl von traurigen und bettelnden Augen und durch die Gitter gestreckten Pfoten in den kleinen Verschlägen ließen uns nicht mehr los. 5 Minuten durfte jeder Hund am Tag seine Box verlassen – die Zeit, in der sie sauber gemacht wurde. Unvorstellbar – wegfahren, nie wiederkommen, diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen, zu denken „vielleicht hätte man doch …“, – wir hätten nicht mehr ruhig schlafen können, hätten wir nicht alles versucht, was uns als kleiner Verein möglich war. So wollten wir versuchen, wenigstens einigen dieser fast 300 Hunde zu helfen. Wir wurden überwältigt von der Anteilnahme und Spendenbereitschaft. So konnten wir die Entwurmung aller Hunde und deren Impfung durchführen, die Hunde chippen lassen, als Wichtigstes jedoch begannen wir mit der Kastration von Hündinnen, die fast ausnahmslos mit Rüden zusammensaßen. So vermied man Beißereien, produzierte aber auch ungewollten Nachwuchs. Viele Übernehmer halfen. Bereits im März konnten wir einen großen Transport mit 36 Hunden nach Deutschland durchführen. Viele weitere Transporte folgten, bis Oktober 2012 konnten wir insgesamt 242 Hunde aus Klembow retten. Wir bauten noch 7 Zwinger, mussten dann jedoch aufgrund der unklaren Rechtslage über das Grundstück weitere Planungen abbrechen. Das bisherige Grundstück musste aufgegeben werden, der Verein existiert mit einigen Fundhunden an anderer Stelle weiter.

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2015

Kastrationsprojekt

Seit 2015 werden wir immer wieder von polnischen Tierschützern, die wie wir ehrenamtlich, unermüdlich für das Wohl von polnischen Hunden kämpfen, angesprochen und um Kastrationshilfe gebeten. Die Tierschützerinnen agieren vor allem auf dem Land, wo die zum Teil noch sehr arme Landbevölkerung ihre Hunde nicht artgerecht hält und vor allem die Hunde nicht kastrieren lässt. Lieber werden die ungewollten Welpen getötet oder ausgesetzt. Wir unterstützen diese aufopferungsvolle Arbeit der Tierschützerinnen mit der Übernahme der Kastrationskosten und teilweise auch von anderen tierärztlichen Behandlungskosten, damit den armen Bauernhofhunden geholfen wird.

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2020

Tierheim Wieruszow

Anfang 2020 wurden wir durch eine Bitte um Hilfe bei der Vermittlung von Hunden gebeten, die zum 3. oder 4. Mal in ihrem Leben ein Tierheim verlassen mussten, da die Gemeinde einen Vertrag mit einem anderen TH gemacht hatte. Die Hunde waren im Tierheim „Schronisko dla bezdomnych zwierząt PSIA OSTOJA“. Wir konnten helfen und diese Hunde bereits kurz darauf nach Deutschland reisen. Wir helfen diesem Tierheim seitdem mit der Vermittlung von Alten, Kranken und Langzeitinsassen, von denen viele schon in dem großen polnischen Tierheim Wojtyszki waren.

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2021

Tierheim Skaryszew

Im Dezember 2021 wurden wir auf das kleine Tierheim in Skaryzew aufmerksam gemacht und konnten es im März 2022 zum ersten Mal besuchen. Kurze Zeit später durften die ersten Hunde aus Skaryszew mit uns nach Deutschland reisen. Seit dieser Zeit unterstützen wir die Tierschützer vor Ort zum einen mit der Vermittlung von Hunden, mit Sach- und Futterspenden, aber vor allem bei der Umsetzung und Finanzierung von Projekten im Tierheim.

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Veränderungen im Laufe der Zeit

In allen Tierheimen hat es im Laufe der Jahre positive Veränderungen gegeben. Das polnische Tierschutzgesetz hat immer neue Verbesserungen mit sich gebracht. So werden heutzutage alle Hunde kastriert, bevor sie adoptiert werden (Welpen und sehr Alte und Kranke ausgenommen). Es darf keine Kettenhunde mehr in den Tierheimen geben. Das Futter hat sich sehr verbessert. In einigen Tierheimen gibt es Ausläufe, in denen manche Hunde ab und an einmal laufen dürfen. Viel haben wir durch Ideen und Anregungen bewirken können, allein 4 x war Mike eine Woche zum Zwinger bauen in Pabianice, Swarzedz, Piotrkow Trybunalski und Klembow. Vieles konnten wir durch Spenden finanzieren, was sich die Tierheime selbst nie hätten leisten können.

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Menschen im Tierschutz

Im Laufe dieser 10 Jahre haben wir alle viele Menschen kennengelernt, in Deutschland und in Polen. Nicht nur Beifahrer und Fahrkettenfahrer, Hundeübernehmer und Spender, sondern auch Tierheimmitarbeiter, die wir teilweise so lange kennen, wie wir in deren Tierheime fahren. Leider war es bislang keinem von uns möglich, mehr als einige Wörter polnisch zu erlernen, somit ist eine Kommunikation leider nur in Englisch möglich, da nur ganz selten ein Pole Deutsch spricht. Wie gerne hätten wir mehr Zeit für Telefonate oder Mails, um uns mit diesen vielen netten Menschen auszutauschen, die uns helfen, die Hunde übernehmen, die ihre ganze Zeit und Energie für Pflegehunde einsetzen, aber die Zeit reicht einfach nicht, was wir alle sehr bedauern. Alle Helfer von Hundehilfe Polen sind ehrenamtlich und unentgeltlich tätig.
Wir möchten an dieser Stelle gerne einmal allen Menschen in Deutschland danken, die einem Hund aus Polen die Chance auf ein neues Leben gaben, einfach nur nach einigen Fotos und kleinen Informationen über den Hund. Die mutig diesen Schritt taten, den Hund schon liebten, bevor er überhaupt angekommen war. Und ihm noch viele schöne Jahre in Freiheit und ein Hunde gerechtes Leben schenkten.
Auch danken möchten wir den Hundevermittlern, die wir immer Pflegestelle nennen, die so oft die alten, kranken, gehandicapten Hunde nehmen. Oder die, die nicht an der Leine laufen, die so ängstlich sind, dass man wochenlang mit ihnen arbeiten muss. Ohne sie hätten diese Hunde nie eine Chance bekommen.

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Unsere Fahrten nach Polen

Lag die Anzahl der mitgenommenen Hunde bei den ersten Fahrten bei nur 3–10, hatten wir in den Jahren 2008 – 2012 manchmal bis zu 44 Hunde, die mitkamen, wobei damals viele Mütter mit Welpen mitreisten. Welpen wurden gern übernommen, aber so hatten deren Mütter ebenfalls die Chance auf eine Ausreise: Es gab halt nur Welpen MIT Mutter.
Als aber die sogenannten Traces (Transportgenehmigung) auch bei uns Anwendung fanden, wir eine Lizenz für Verein und Fahrzeug beantragen mussten, wurde auch die Anzahl der genehmigten Boxen herabgesetzt. Auch die Mitnahme von Müttern mit Welpen ist laut Gesetz nun nicht mehr möglich.
Nunmehr sind maximal 24 Hunde bei einer Fahrt möglich.
Ca. 1700 km fahren wir bei einer Fahrt, von unserem Wohnort bis nach Pabianice, Belchatow und Piotrkow Trybunalski. Fast immer geht es donnerstags los und am Samstag kehrt der Sprinter mit den Hunden zurück. Von den 3 Tagen ist leider nur ein Tag in Polen, an dem in den Tierheimen Hunde angeschaut und fotografiert werden können. An dem Tag werden auch Gespräche mit den Tierheimleitern über mögliche Hilfe und Projekte geführt.
Wie wichtig dies persönliche Beurteilen eines Hundes und entsprechende Bilder sind, merken wir immer daran, dass Hunde, die wir direkt nach einer Fahrt mit diesen neuen Informationen anbieten, eine große Chance haben, nach Deutschland reisen zu dürfen.
Fast alle, die einmal als Beifahrer eine Fahrt mitgemacht haben, fahren wieder mit. Einige unserer Beifahrer haben schon sehr viele Fahrten mitgemacht. Es ist schon ein anderes Gefühl, Hunde und Menschen wiederzuerkennen, kommt man das 2. Mal oder öfter. Man kennt die Namen der Tierheimmitarbeiter, erkennt viele Hunde wieder. Manche sieht man leider über Jahre hinweg immer wieder. Marina hat einmal gesagt, Belchatow wäre ihr zweites zu Hause.
Wenn man am Samstag die Tierheime nach dem Einladen der Hunde verlässt, freut man sich über die, die hinter einem im Bus sitzen. Aber immer wieder ist man traurig über die, die man zurücklassen muss.

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Die Hunde in den polnischen Tierheimen

Nun der letzte, aber wichtigste Punkt, um den sich ja alles dreht: Hunde
Die besten Freunde des Menschen, Begleiter seit Jahrtausenden, Freunde, Helfer, Jagdkumpane und Sportkameraden ... eine Liste, was Hunde alles für den Menschen sind, ist lang. Aber allen ist eigen: Sie möchten bei ihrem Menschen sein, den sie lieben. Unmöglich, dass ein Tierheim ihnen das bieten kann, schon gar nicht ein polnisches. Diejenigen, die ihr Tierheim verlassen konnten, zeigen uns ihr Glücklichsein auf den vielen Fotos, die wir bekommen: die glänzenden Augen, die aufgerichteten Ohren von Hunden, die auf einer Wiese laufen, in einem See schwimmen, manche sogar in einem Kajak sitzen. Wir wissen nicht viel über die Vorgeschichte der Hunde aus polnischen Tierheimen, aber wir sind sehr sicher, dass diese Hunde so etwas früher nie erleben durften.
Und die vielen Alten, die von Menschen mit großem Herzen adoptiert wurden, um ihnen noch einmal ein zu Hause zu geben, in dem sie geliebt werden, Streicheleinheiten bekommen, die ihnen helfen bei Krankheiten und Schmerzen und sie auf ihrem letzten Gang begleiten. Natürlich leben viele der Hunde mittlerweile nicht mehr, aber alle durften noch einmal ein zu Hause erleben, in dem sie geliebt wurden.
Und wir machen weiter – für all die Chancenlosen. Für die Alten, die Dauerinsassen, die Unsichtbaren, für die, die einfach in der Masse an Hunden in den polnischen Tierheimen untergehen.

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